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Moderne Ausrüstung, bereitwillige Kräfte und klare Worte

Das extreme Wetterkapriolen auch in unsere Region treffen können, zeigte die jüngste Vergangenheit. Das neue Einsatzfahrzeug der Kemnather Wehr leistete bereits ihre Dienste bei Hochwasserlagen. Nun wurde es offiziell in den Dienst gestellt, Mannschaft und Gerät gesegnet.

Seit mehreren Monaten verfügt die Kemnather Feuerwehr nun über ein neues Fahrzeug, welches der Freistaat Bayern für den Katastrophenschutz angeschafft hat. Es sollen damit „Einsatzlagen besonderer Dimensionen“ bewerkstelligt werden können (wir berichteten). Dass entsprechende Ausrüstung auch im Landkreis Tirschenreuth notwendig ist, zeigten die Wetterlagen mit örtlich extremen Niederschlägen, welche zu Überflutungen führten.

Nun wurde der „Versorgungslastkraftwagen mit modularem Gerätesatz Hochwasser“ offiziell in den Einsatzdienst der Kemnather Weh gestellt. In einer kleinen Feierstunde vor Beginn des diesjährigen Feuerwehrfestes konnten Vorstand Roman Schäffler und Kommandant Peter Denz zahlreiche Ehrengäste und Feuerwehrkameraden begrüßen.

Landrat Wolfgang Lippert merkte in seiner Festansprache an, dass solche Unwetterereignisse, welche entsprechendes Gerät und bereitwillige Hilfskräfte fordern, überall auftreten können. „Das Thema Hochwasser ist auch im Landkreis Tirschenreuth ein Thema“, erörterte Lippert. Dabei ging der Landrat auf die Wetterphänomene mit lokal beschränkten Niederschlägen ein. Erfreut zeigte er sich, dass sich die Freiwillige Feuerwehr Kemnath bereiterklärt habe, das Fahrzeug und die Ausrüstung bei ihnen zu stationieren. Dadurch erhöhe sich die Schlagkräftigkeit enorm. Er wünschte dennoch „möglichst wenig Einsätze“.

„Geschenk“ zum Jubiläum

Kreisbrandrat Andreas Wührl hatte zum 150. Jubiläum der Freiw. Feuerwehr Kemnath im Rahmen der großen Feier die Information überbracht, dass der Landkreis Tirschenreuth zur Stationierung eines „V-LKW mit Hochwassermodulen“ auserwählt und die Landkreisführungskräfte nach intensiver Beratung die Feuerwehr Kemnath als Standort für das Fahrzeug auserwählt hatte. Er ging auf den Werdegang des Fahrzeugs, von der Abgabe der Bewerbung bis zur Nachricht über das Auswahlverfahren ein. „Wir haben uns beworben und sind damit ausgestattet worden, haben eines von fünf dieser Fahrzeuge im Regierungsbezirk Oberpfalz erhalten“, freute sich Wührl.

„Klimaforscher sind überzeugt, dass Dürreperioden und regionale extreme örtlich begrenzte Niederschläge zunehmen werden“, meinte Kreisbrandrat Andreas Wührl bei der Indienststellung vergangene Woche. Er dankte der Stadt Kemnath für die Übernahme des Fahrzeugs, sowie den Einsatzkräften der Kemnather Wehr für die „Mehrleistung und das Engagement bei Übung und Einsatz“. Weiter informierte der Kreisbrandrat, dass nun ein Hilfeleistungskontingent des Landkreises ausgearbeitet wurde. Dieses beinhalte neben unterschiedliche Einsatzfahrzeugen weiterer Feuerwehren, sowie die von Katastrophenschutz durch den Freistaat Bayern zur Verfügung gestellte Ausrüstungen und Fahrzeuge auch die „Komponente Personal“, welche im Ernstfall zur „überregionalen Hilfeleistung“ in Katastrophenfällen angefordert werden könne.

„Das Helfersyndrom“

„Kost nix an Geld, kostet aber viel an Bereitschaftswillen, Einsatz- und Übungsbereitschaft“, hob Bürgermeister Werner Nickl hervor. Nickl zeigte sich bei der Indienststellungsfeier von der Leistungsfähigkeit seiner Feuerwehr überzeugt. Er sprach den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden seinen Dank für die oftmals „anstrengende und zeitraubende Tätigkeit zur Hilfe und zum Schutz der Mitmenschen“ aus.

„Das Helfersyndrom setzt sich bei der Kemnather Wehr durch und fort. Da wird überall und mit allen Mitteln versucht zu helfen und auch geholfen, egal wann und egal wo. Das verdient höchste Anerkennung und schafft hohen Stellenwert“, hob der Bürgermeister hervor. „War am Anfang von einigen Chiemseepumpen mit Zubehör die Rede, so wurde es dann schließlich ein ganzer Versorgungs-LKW mit Ladeboardwand und Rollcontainern.“, erinnerte das Stadtoberhaupt in seiner Rede an den Verlauf der Bewerbungsphase.

Kommandant Peter Denz zeigte sich überzeugt, dass man nun mit „gutem technischen Gerät“ auch für Hochwassereinsätze gerüstet sei. Er erinnerte an die geleisteten Übungsdienste der Mannschaft mit der neuen Ausrüstung, sowie an die bereits gemeisterten Einsätze mit der Hochwasserausrüstung.

„Gott zur Ehr…“

Über die Wichtigkeit moderner und leistungsfähiger Ausrüstung, sowie bereitwilliger Mannschaft ging der evangelische Pfarrer Dirk Grafe bei der Segnung ein. „Da gehört neben allem Mut und aller Selbstlosigkeit auch das technische Gerät, so dass im Ernstfall sicher Gefahr abgewendet werden kann. Dazu müsse es laut Grafe eben diese Menschen geben, die in jeder Situation sagen „Ja wir tun das, getreu dem Leitsatz ´Gott zur Ehr, dem Nächten zur Wehr´“.

Pfarrvikar Joseph Meenpuzhackal trug die Lesung vor. „Wenn die Elementargewalten Feuer und Wasser Menschen in Notkatastrophen bringen, dann braucht es Menschen die sich füreinander einsetzen“, erinnerte Stadtpfarrer Konrad Amschl. „Manch einer setzt sogar zur Rettung von Leben sein eigenes ein“, das verdient Anerkennung und höchsten Respekt.“ Amschl bedauerte, dass sich immer weniger mit der aktiven Mitarbeit in den Hilfsorganisationen beschäftigen.

„Die Solidarität und Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, geht immer mehr zurück. Die Erwartungshaltung und das Hilfeersuchen werde aber immer höhergeschraubt.“, merkte der Stadtpfarrer an. „Dazu werden dann auch noch Rettungsaktionen durch Gaffer behindert und Rettungskräfte, welche anderen zu Hilfe eilen, durch tätliche Angriffe attackiert und die Retter selbst zu Opfern.“, gab der Stadtpfarrer weiter zu bedenken. Die drei Geistlichen segneten das Fahrzeug und die Ausrüstung und stellten auch die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden unter den Segen und Schutz Gottes.

 

 

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