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Delegiertenversammlung der Kreisjugendfeuerwehr Tirschenreuth

Nachwuchskräfte sichern bekanntlich den Fortbestand. Wie es mit den Feuerwehren der Region in Zukunft aussieht wird die Entwicklung in den nächsten Jahren zeigen. Einen betrachtlichen Überblick über Zahlen und Aktivitäten der Jugendfeuerwehren lieferte die jüngste Versammlung.

Kemnath / Landkreis Tirschenreuth. (mde) Als starke Gemeinschaft beweisen sich die Jugendfeuerwehren des Landkreises Tirschenreuth, wenn es um die Aktivität geht. Jugendfeuerwehrwarte und Jugendgruppensprecher der Freiwilligen Feuerwehren des Kreises versammelten sich jüngst im Foyer der Kemnather Mehrzweckhalle. Im Bericht des Kreisjugendfeuerwehrwartes Wolfgang Bauer wurde vor allem eines deutlich: Der schleichende Nachwuchsmangel.

Insgesamt 672 Nachwuchskräfte zwischen zwölf und achtzehn Jahren, aufgeteilt in 461 Anwärter und 211 Anwärterinnen, engagieren sich in gesamt 85 Jugendgruppen.  Dies brachte die aktuellste Umfrage des Kreisfeuerwehrverbandes zum Vorschein. 102 Landkreiswehren hatten sich an dieser beteiligt. „Fünf Jugendgruppen, welche eigentlich Jugendliche in ihren Reihen haben meldeten, dass diese aktuell kein jugendliches Feuerwehrmitglied verzeichnen“, betonte der Kreisjugendfeuerwehrwart in seiner statistischen Aufzeichnung. „Die Tendenz ist ganz klar rückläufig.“ Achtzig Nachwuchskräfte konnten im vergangenen Jahr in den aktiven Dienst der Landkreiswehren übertreten. „Auch 27 Austritte wurden verzeichnet.“

Oberpfalz noch gut dabei

Etwas Entspannung in die Sorge um die sinkende Zahl der Nachwuchskräfte bringt Landesjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf, welcher zur Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehren des Landkreises Tirschenreuth in die ehemalige Kreisstadt nach Kemnath angereist war. „Die Feuerwehren des Landkreises Tirschenreuth sind in Sachen der Jugendarbeit sehr aktiv und im Vergleich gut aufgestellt“, weiß Heinrich Scharf. Seinen Ausführungen nach engagieren sich in Bayern insgesamt rund 48.000 Jugendliche bei der Feuerwehr.

„Alleine in der Oberpfalz sind es zum aktuellen Stand 9096 Jugendliche in 915 Jugendgruppen. Die oberpfälzische Jugendfeuerwehr ist der mitgliederstärkste Bezirksverband Bayerns“, erörtert Heinrich Scharf aus Amberg, welcher aufgrund seiner Verdienste vor rund zwei Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Er setzt sich nicht nur in der Region, sondern auch überregional und bundesweit für den Nachwuchs und die Nachwuchsarbeit der Feuerwehren ein. Alleine in der Oberpfalz konnten laut dem Landesjugendfeuerwehrwart im letzten Jahr rund 1400 Anwärterinnen und Anwärter in den aktiven Feuerwehrdienst übertreten.

Viele Aktivitäten

Den Jahresbericht über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehren des Tirschenreuther Kreises lieferte Wolfgang Bauer aus Krummenaab. Zu Beginn erinnerte Bauer an die letztjährige Wahl, bei welcher er und Johannes Schmid aus Mitterteich als sein Stellvertreter von den Delegierten der Jugendfeuerwehren zum Kreisjugendfeuerwehrwart gewählt wurde. Aufgrund des Rücktritts von Achim Graßold im Mai letzten Jahres wurde die Wahl notwendig.

48 Jugendfeuerwehrler in sieben Gruppen nahmen bei der Abnahme der Deutschen Jugendleistungsspange in Erbendorf teil. Hierbei dankte Bauer den Erbendorfer Brandschützern für die Ausrichtung. Armin Hehl als Abnahmeberechtigter nahm das Abzeichen ab. Im Juli 2018 wurde in Kulmain die Jugendolympiade veranstaltet. 64 Teilnehmer in 13 Mannschaften gingen an den Start. Dabei wurden acht Geschicklichkeitsübungen absolviert. Dabei belegte die Jugendfeuerwehr Erbendorf den ersten, die Jugendwehr Hohenthan den zweiten und die Nachwuchstruppe aus Waldeck den dritten Platz.

Bereits zum 13. Mal wurde der „Werner-Baier-Gedächtnismarsch“ für die Jugendfeuerwehren des Landkreises Tirschenreuth abgehalten. Rang eins beim Jugendleistungsmarsch, welcher nach dem ehemaligen und langjährigen Kreisbrandrat benannt ist, belegte die Truppe aus Waldeck, gefolgt von der Feuerwehr Vordorf (Lkr. Wunsiedel) und den Nachwuchsbrandschützern der Feuerwehr Löschwitz/Kaibitz.

Wissenstest beliebt

Die Abnahme der Jugendflamme wurde in drei Stufen in mehreren Wehren durchgeführt. Dabei erhielten 51 Jugendliche Abzeichen. 415 Nachwuchskräfte aus 69 Feuerwehren unterzogen sich dem „Wissenstest“, welcher zu unterschiedlichen Terminen in jedem Kreisbrandmeisterbereich des Landkreises abgehalten wurde. Im letztjährigen ging es um das Thema Fahrzeugkunde. „Dabei konnte festgestellt werden, dass nur 111 Jugendliche die Stufe eins ablegten. Im Vorjahr waren es insgesamt 152“, ergänzte Wolfgang Bauer seinen Ausführungen.

Da es nur in den ersten drei Stufen des Wissenstests Abzeichen in den Ausführungen Bronze, Silber und Gold gibt, wurden Überlegungen zur Verbesserung unternommen. „Dabei wurde nachgedacht, eine eigene Plakette zu erstellen, so dass es für weitere Stufen nicht nur Urkunden, sondern auch eine Auszeichnung in Form einer Plakette gibt“, erwähnte Wolfgang Bauer. Diese Vorstellung fand Kreisbrandrat Andreas Wührl als nicht zielführend. Das Oberhaupt der Landkreiswehren erinnerte an die vorgeschriebene Trageweise für Abzeichen an der Dienstkleidung der Feuerwehren und meinte, dass dies nicht zu vereinen sei. Der Kreisbrandrat betonte, dass es zielführender sei die Zahl der Abnahmen der Deutschen Jugendleistungsspange und der Bayerischen Jugendleistungsprüfung zu steigern. „Diese Abzeichen können lebenslänglich an der Dienstkleidung getragen werden und sorgen für eine gute und einheitliche Ausbildung. Ich sehe hier großes Ausbaupotenzial“

An die lehrreichen Inhalte der Herbstdienstversammlung mit Jugendwartseminar, welche in Mitterteich abgehalten wurde, erinnerte Bauer bei seinen weiteren Ausführungen. Landrat Wolfgang Lippert dankte den versammelten Jugendfeuerwehrwarten, auch im Namen aller Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, sowie der anwesenden Bezirksrätin Brigitte Scharf für die „gute und wichtige Jugendarbeit“, welche im Landkreis Tirschenreuth bei den Feuerwehren durchgeführt wird. Der Landrat ging auf die Veränderung des Feuerwehrwesens ein. Dabei ging er auf den technischen und personellen Wandel ein. „Ich sehe viele junge Feuerwehrfrauen in den Reihen“, freute sich Lippert im Bezug auf die Einbindung weiblicher Feuerwehrfrauen in Ämter. Er überreichte dem Kreisjugendfeuerwehrverband eine Spende.

„Die Jugend ist die Zukunft“, erinnerte der Kreisbrandrat. Die Aufgaben der Feuerwehren werden immer vielfältiger und die Abarbeitung der Einsätze komplexer. „Wir brauchen die großen und die kleinen Feuerwehren“, betonte Wührl. Auch er dankte den Verantwortlichen für die früchtetragende Jugendarbeit. Besonders freue Wührl auch, dass es immer mehr Kinderfeuerwehren im Kreis gebe.

Kassenwart Fabio Seuz stellte den Kassenbericht vor. Die Revisoren bescheinigten einwandfreie Arbeit. Einstimmig wurde die Vorstandschaft entlastet. Zum Ende des Berichtes dankte Wolfgang Bauer allen Beteiligten, welche sich in der Ausbildung, der Abnahme und Durchführung bei Prüfungen und Abzeichen, sowie der Olympiade und dem Leistungsmarsch einbringen, sowie allen Spendern und Gönnern. Besonders hob er die Leistungen von Dieter Höfer und seiner Schwester hervor.

 

Kreisentscheid in Kemnath
Im Ausblick auf das laufende Jahr nannte Wolfgang Bauer den Kreisentscheid im Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehren am 11. Mai in Kemnath. Für den 1. Juni ist eine Fahrt zum Monte Kaolino und zur Feuerwache Amberg geplant. Hierbei hofft der Kreisjugendwart auf viele Teilnehmer. Die Gruppen, welche sich beim Kreisentscheid qualifizieren, starten beim Bezirksentscheid am 8. Juni in Neumarkt. Der Landesentscheid wird zwei Wochen später in Hösbach (Lkr. Aschaffenburg) stattfinden. Die Jugendolympiade findet anlässlich des 150-jährigen Gründungsfestes am 10. August in Waldsassen statt. Der Jugendleistungsmarsch findet am 7. September dann in Bärnau statt. Für 2. November ist die Herbstdienstversammlung angesetzt. In der Vorschau auf 2020 nannte Bauer ein in Planung stehendes Kreisjugendfeuerwehrzeltlager und die Abnahme des Deutschen Jugendleistungsabzeichens.

 

Neu gewählt
Zur Wahl als Kreisjugendgruppensprecher stellten sich Ann-Kathrin Kugler aus Kastl und Paul Kaseckert auf. Die Versammlung bestimmte dabei den jungen Feuerwehrler aus Tirschenreuth. Larissa Horn wurde als stellvertretende Kreisjugendgruppensprecherin gewählt. Kassenprüfer wurden Florian Sölch und Maximilian Sirtl. Als Ersatzdelegierte wurden Dominik Kugler, Kathrin Gruber, Stefan Beer und Marcel Braunreuther, welche bislang im Amt waren, weiterhin in ihren Ämtern bestätigt.

 

Unfallschutz bei (allen) Aktivitäten
Laut dem Landesjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf sind alle Aktivitäten, welche die Jugendfeuerwehr veranstaltet, über die Kommunale-Unfallversicherung-Bayern (KUVB) versichert. Grundlage dafür sei jedoch eine Jugendordnung, welche die jeweilige Feuerwehr aufstellen und der Satzung der Feuerwehr angliedern muss.

 

 

 

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