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Die Tragfähigkeit von Eisflächen ist oft schwer einzuschätzen. Wer sich verschätzt, kann leicht in Lebensgefahr geraten. Einsatzkräfte der Feuerwehr Kemnath übten bei frostigen Temperaturen den Ernstfall.

Bereits am Freitagabend hatten die Aktiven der Kemnather Wehr ihre erste Dienstversammlung mit Unterrichtsabend. Kommandant Peter Denz dankte allen für die bereits geleistete Arbeit im noch jungen Jahr 2017 und informierte über Bevorstehendes. 14 Einsätze hatten die Wehrleute bereits tadellos gemeistert.

Im Anschluss unterrichtete der Fachberater für Gefahrgut, Fritz Leicht, das Thema der Winterschulung der Staatlichen Feuerwehrschulen Bayerns. Hierbei wurden über die ABC-Gefahrstoffe, deren Einsatzmaßnahmen, die Gefahren sowie die Kennzeichnung hingewiesen.

Am Samstagnachmittag wurde schließlich eine kurzfristig angesetzte Eisrettungsübung auf dem Eisweiher abgehalten. Norbert Weismeier und Peter Wolf hatten federführend mit dem "THL-Team" den Ablauf ausgearbeitet und vorbereitet. Mehr als 30 Floriansjünger nahmen teil. Im Vorfeld wurde auf die Gefahren bei Arbeiten in und an Gewässern und auf dem Eis hingewiesen. Besonders in nicht ruhenden Gewässern sowie an Zu- und Abflüssen entstehen Strömungen, so dass es zu einer geringen Eisbildung komme. Schnee auf dem Eis isoliere und verhindere ebenso eine weitere Bildung der Eisfläche.


Boot und Leiter

Als Rettungsmittel stehen Steckleiterteile, die Drehleiter sowie das Rettungsboot zur Verfügung. Mit einer Rettungsschwimmweste und einer Leine wird jeder Retter, der sich auf dem Eis bewegt, gesichert. Die Steckleiterteile werden einzeln auf dem Eis vorangeschoben und der Retter wechselt auf das vorangeschobene Leiterteil. So hat man eine größere Auflagefläche. Der Retter sowie die Leiter werden mit je einer Leine gesichert. So wird das Zurückziehen an Land beschleunigt.

Mit dem Rettungsboot wurde ebenso auf der Eisfläche geübt. Von zwei Männern wird das Flachwasserschubboot voranbewegt. Je nach Größe des Weihers kann auch von der Gegenseite mit Leinen durch Muskelkraft das Boot voranbewegt werden. Die Sicherung der Retter und des Bootes erfolgt ebenso mit Leinen von der Einstiegsstelle aus. Als Sicherung der Feuerwehrleute diente bei der Übung die Drehleiter sozusagen in Anleiterbereitschaft.


Hilfe bei Unterkühlung

Eine sofortige Notrufmeldung ist besonders wichtig. Die Rettung einer eingebrochenen Person ist aufgrund der Kälte im Winter sehr schnell einzuleiten, Erfrierung droht. Nach Möglichkeit sollte eine waagrechte und liegende Lage der Person aufgrund des Blutkreislaufs gewählt werden. Nasse Kleidung ist rasch zu entfernen, die Atmung und der Allgemeinzustand sind fortlaufend zu kontrollieren. Primär solle der Körperkern mit Wärme versorgt werden. Hierzu können Decken, Jacken oder andere Kleidungsstücke sowie die Eigenwärme des Retters oder eine Erste-Hilfe-Decke verwendet werden. Arme und Beine sollten nicht höher als das Herz lagern, da sonst der "Bergungstod" droht.


Auf eigene Gefahr

Trotz der anhaltenden Minusgrade besteht erhebliche Einbruchgefahr auf den Weihern und Seen der Region. Das Eis ist sehr dünn. Dunkle Stellen sind Anzeichen für eine dünne Schicht. Grundsätzlich werden von den meisten Behörden die Eisflächen nicht freigegeben, das Betreten versteht sich somit "auf eigene Gefahr". Nach Angaben von Experten sollte die Eisdecke mindestens 15, besser 20 Zentimeter stark sein.

 



 

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