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Wenn zur Brandbekämpfung durch die Feuerwehren Löschschaum eingesetzt wird, so hat dies erhebliche Vorteile auf den Löscherfolg. Neben vielen weiteren "Pluspunkten" gibt es aber auch einige Nachteile und einiges zu beachten.

Kemnath. Die verschiedenen Schaummittel, deren Eigenschaften, Anwendungsbereiche, Einsatzgrundsätze und die richtige Anwendung unterrichtete Schaumausbilder Uwe Engelbrecht, welcher den Schaumtrainier der Versicherungskammer im westlichen Landkreis Tirschenreuth betreut, bei der Feuerwehr in Kemnath.

Während Netzmittel, welches in geringen Mengen dem Löschwasser beigefügt wird, bei Feststoffbränden die Eindringtiefe des Löschmittels erhöht, so wird Leichtschaum, erzeugt mit besonderen Generatoren, für ausgedehnte Brände in Kellern, eingesetzt.

Schwerschaum ist hingegen ein nasser, feinblasiger Schaum mit hohem Gewicht. Er eignet sich besonders zur Bekämpfung von Flüssigkeits- und Feststoffbränden aus der Entfernung, da hierbei eine große Wurfweite erzielt werden kann. Mittelschaum hingegen ist eine Mischung aus feinblasigem nassen, und je nach Zumischrate (Vermischung in Prozent mit dem Löschwasser und der Luft) auch trockener grobblasiger Schaum mit geringem Gewicht und großem Volumen.

Durch den Einsatz von modernen Druckluftschaumzumischanlagen können bereits an der Pumpe von Löschfahrzeugen Schaum erzeugt und durch die Feuerlöschschläuche bis zum Strahlrohr fortgeleitet werden. Der Einsatz von mobilen Zumischern hingegen raubt wichtige Zeit, bindet Einsatzkräfte und ist zudem sehr distanzabhängig.

Während reines Löschwasser bei einem Brand durch die Hitze schnell verdampft oder am Brandgut abprallt, so wird mit Schaumlöschmittel durch die Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers ein besserer Löscherfolg bei Feststoffbränden gefördert. Spezielle Schaummittelkonzentrate hingegen decken zudem das Brandgut oder die brennende Flüssigkeit gasdicht ab, bilden eine Barriere gegen Dämpfe und verhindern Rückzündungen.

Dennoch sei zu beachten, dass Schaum elektrisch leitfähig ist, die Rutschgefahr erhöht und gefährliche Stellen wie Schächte und Öffnungen im Boden abdeckt, und so zur Gefahr für die Einsatzkräfte wird. Durch die unterschiedlichen Stoffeigenschaften können Schaummittel aber auch für Wasserorganismen bei unzureichender Vorsicht schädlich sein. Neben dem größeren Löscherfolg durch den Einsatz von Schaum kristallisiert sich als einen von vielen weiteren Vorteilen eine Verringerung des Wasserschadens heraus.

Im Anschluss an den breitgefächerten Unterricht nahmen die rund dreißig teilnehmenden Kemnather Floriansjünger einige Löschübungsversuche mit dem Schaumtrainier des Kreisfeuerwehrverbandes Tirschenreuth auf den Übungshof vor. Hierbei wurden die besprochenen Grundsätze, sowie die direkten Aufbringung mit Netzmittel, Schwer- und Druckluftschaum, der indirekten Applikation durch Abregnen über dem Brand oder das Aufschieben auf das Brandgut, sowie dem Abprallen des Löschschaum an einer Wand. Zudem ist eine "schützende Beschäumung" zum vorübergehenden Schutz und einer Gefahrenabwehr, etwa bei einem auslaufenden Tanklastzug.

 

 

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