So lautete die Einsatzmeldung der ILS Nordoberpfalz am Abend des 26. Oktober 2018 kurz nach 19:00 Uhr, nachdem ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und BRK in den Ort Pfaben bei Erbendorf alarmiert worden war.
Das Ziel der vielen nun auf Anfahrt befindlichen Einsatzfahrzeuge:
Das Hotel Steinwaldhaus, mit über 160 Betten eines der größten Hotelbetriebe im Landkreis Tirschenreuth.
Zum Glück handelte es sich bei dem nun folgenden Szenario um keinen Realeinsatz, sondern vielmehr um eine sehr realistisch gestaltete Einsatzübung für die Feuerwehren rund um Erbendorf und das BRK im Landkreis Tirschenreuth.
Angenommen wurde ein Brand im 2. Obergeschoß eines Nebengebäudes des Hotels. Mehrere Personen galten als vermisst und wurden noch im Gebäude vermutet.
Dichter Rauch erschwerte die Sicht, als mehrere Trupps der Feuerwehr mit Atemschutz in das Gebäude zur Personenrettung und Brandbekämpfung vorgingen. Um die Situation noch realistischer darzustellen, wurden mit Hilfe einer Lautsprecheranlage Schreie von in Panik und Angst geratenen Menschen eingespielt.
Im Lauf der Übung wurden über 30 Personen aus dem Gebäude gerettet. Darunter befanden sich auch schwer verletzte Personen, welche über Krankentragen abtransportiert werden mussten.
Eine Person wurde mit Hilfe der Drehleiter über ein Fenster gerettet, eine weitere Person musste von der Feuerwehr aus einem Aufzug befreit werden.
Zudem mussten auch gehbehinderte Personen mit Rollstühlen und Rollatoren über das Treppenhaus nach unten zur Verletztensammelstelle im abgesicherten Untergeschoß des Gebäudes verbracht werden, wo die medizinische Sichtung und eine ausführlichere Erstbehandlung durch das BRK durchgeführt wurde.
Von der Sichtungsstelle aus wurden die Verletzten in vor dem Hotel bereitstehende Rettungswagen aufgeteilt und abtransportiert. Zum Weitertransport einer schwer verletzten Person wurde fiktiv ein Rettungshubschrauber angefordert, für dessen Landeplatz eine entsprechende Ausleuchtung vorgenommen werden musste.
Zur Versorgung der Einsatzstelle mit Löschwasser wurde eine mehrere hundert Meter lange Schlauchleitung verlegt.
Neben den Rettungs- und Löscharbeiten wurde der gesamte Außenbereich des Hotels durch die Feuerwehr mit Hilfe von Flutlichtstrahlern und so genannten „Power Moons“ beleuchtet und auch ein beheiztes Schnelleinsatzzelt errichtet.
Die Einsatzleitung übernahm der 2. Kommandant der Feuerwehr Wetzldorf, Rudi Schinner.
Unterstützt wurde er von mehreren Kreisbrandmeistern, sowie durch die Kräfte der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung Feuerwehr, welche auch die Kommunikation an der Einsatzstelle sowie die Einteilung der Einsatzabschnitte übernahmen.
Ständig aktuelle Übersichtsbilder der gesamten Einsatzstelle lieferte die Drohne des BRK, welche das Geschehen durchgehend aus der Luft beobachtete und der Einsatzleitung nach Bedarf aktualisierte Wärmebilder zuspielen konnte. Mit Hilfe der Wärmebildkamera konnte auch festgestellt werden, ob sich evtl. Personen in Panik von der Einsatzstelle entfernen und somit in Gefahr geraten würden.
Die direkt im Anschluss an die Übung durchgeführte Abschlussbesprechung hob den sehr guten Verlauf der Übung und das optimale Zusammenwirken der einzelnen Organisationen hervor. Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf und unterstrichen die Wichtigkeit solcher Einsatzübungen, auch in Bezug auf andere Einrichtungen im Raum Erbendorf und darüber hinaus.
Besonderer Dank galt dem Inhaber des Hotel Steinwandhaus, welcher diese Übung überhaupt erst möglich gemacht hat. Auch die Leitung des Hotels zeigte sich sehr beeindruckt und zufrieden mit dem Übungsergebnis.
Im Anschluss an die Nachbesprechung wurden die Einsatzkräfte zu einem Essen in das Hotel eingeladen.
Im Namen aller Beteiligten auch hierfür nochmals unser herzliches Dankeschön!
Übungsbericht: Klaus Schicker
Fotos: Klaus Schicker