Feuerwehrleute am Steuer von Einsatzfahrzeugen müssen sich hohen Anforderungen stellen. Damit im Ernstfall alles reibungslos und sicher läuft, werden die Fahrer an Simulatoren geschult. Ein solches Gerät stand jetzt vier Tage in Waldsassen.
Versicherungskammer Bayern, Innenministerium und Landesfeuerwehrverband sind gemeinsam daran interessiert, das Risiko bei Einsatzfahrten mit Feuerwehrfahrzeugen zu verringern. Vor diesem Hintergrund steht ein speziell entwickelter "Sondersignalfahrt-Trainer" jährlich 44 Wochen kostenfrei zur Verfügung. Vom 9. bis 12. Januar nahmen Maschinisten der Landkreis-Feuerwehren an den jeweils vierstündigen Schulungen in Theorie und Praxis teil. Weil die Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn fast ausnahmslos von ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden ausgeübt werden und die Freiwilligen überwiegend keine Berufskraftfahrer sind, trägt die Schulung im Sondersignal-Fahrt-Trainer zur besseren Sicherheit für die Fahrer aus den Reihen der Feuerwehr bei. Dabei lernen die Teilnehmer mit Gefahrensituationen umzugehen, bekommen die rechtlichen Grundlagen erläutert. Weitere Lehrgangsinhalte sind das Verhalten bei Unfällen.
Verschneite Landschaft
Vor allem aber können die Feuerwehrleute am Steuer des Simulators gefährliche Situationen realitätsnah erleben - und die jeweiligen Strategien entwickeln. Die technische Ausrüstung besteht aus mobilen Einheiten von Rechnern und Software und flexibler Umgebung für Verkehr und Umwelt: Auf großen Bildschirmen wird das Geschehen eingespielt; bei der aktuellen Wetterlage zeigten die Monitore sogar eine verschneite Landschaft, durch die die Fahrer unterwegs waren. Bei der "Fahrt" im Simulator tragen die Teilnehmer ihre persönlichen Schutzausrüstung - Schuhe, Hose und Jacke. Danach durften die Maschinisten gemeinsam mit dem Trainer die Tour bewerten - mitunter auch mit einer Echtzeit-Aufzeichnung der Fahrt aus der Vogelperspektive. Trainer Reiner Greif gab Hinweise, wie sich Fehler bei der simulierten Einsatzfahrt vermeiden ließen. Dazu gehört auch, dass Feuerwehrleute am Steuer von Einsatzfahrzeugen auch unter Stress schnell und richtig entscheiden. Dazu gehört auch das schnelle Reagieren auf Fahrfehlern von anderen Verkehrsteilnehmern. Ebenso trainiert wird, dass Gefahrensituationen vorhergesehen und wahrgenommen werden.
Nach einer Abschlussbesprechung bekamen die Teilnehmer am Fahrsicherheitstraining eine entsprechende Teilnahmebestätigung.