Am 18.11.2022 besichtigten Fachberater, Kreisbrandmeister und -inspektoren für Gefahrgut aus Ostbayern, den Ölwehrstandort des THW`s Kelheim. Der Ortsbeauftragte des Ortsverbandes Kelheim, Herr Markus Hofer, begrüßte die Teilnehmerschaft. In Bayern gibt es zwei Ölwehrstandorte und zwar den Ortsverband Obernburg in Unterfranken und Kelheim. Die Aufgabe des Technischen Hilfswerkes im Bereich Ölwehr liegen in der Erkundung, die Aufnahme, abpumpen und zwischenlagern.
Der Ortsverbandes Obernburg ist speziell für die Separation ausgebildet. Der Ortsverband Kelheim arbeitet das gesamte Spektrum der Ölschadensbekämpfung, angefangen von 10 Liter bis unendlich, ab.
In seinen einführenden Worten ging Herr Hofer noch auf das Hochwasser im Jahr 2013 in Straubing, Deggendorf und Passau, sowie auf die Ahrtal-Katastrophe 2021, ein. Die Hauptaufgabe war u.a. die, mit Heizöl-Wasser-Gemisch vollgelaufenen Kellerräumen so schnell wie möglich auszupumpen um die Kontamination des Mauerwerks oder auch der Bodenplatte mit Heizöl zu vermeiden. Ist das Mauerwerk oder die Bodenplatte einmal mit Heizöl kontaminiert, bedeutet dies für den Hauseigentümer schlussendlich u.a. den Abriss des Hauses.
Weiterhin ging Herr Hofer kritisch mit dem Gebrauch von Ölbindemittel oder Öl-EX-Würfel auf Gewässer ein. Ölbindemittel verstopfen bei der Aufnahme nur unnötig die Pumpen, Rohrleiten, Auffangbehälter und Schöpfgefäße. Desweitern bleiben Reste des Ölbindemittels an Uferläufen hängen. Die Würfel selbst, würden nur auf dem Wasser aufliegenden Seite das Öl aufnehmen. Die Aufnahme und entsorgen gestalten sich als dann als etwas schwierig. Besser, so Herr Hofer, wäre hier der Gebrauch von schwimmfähigen Ölbindevliesen oder Ölbindeschlengel. Sie sind auch leichter zu entsorgen. Ölbindeschlengel sollten jedoch nicht länger als 3 Meter sein, um die vollgesaugten und schweren Schlengel noch einigermaßen aus dem Wasser nehmen zu können und der Entsorgung zuzuführen.
Im Anschluss an seinen einführenden Worten besichtigte die Gruppe den Abrollbehälter Ölschaden / Umwelt und die darauf verlasten Ausrüstungsgegenstände, Armaturen, Pumpen und Auffangbehälter.
Die Gruppe bedanke sich bei Herrn Hofer, dass er sich Zeit genommen hat und nahmen viele neue Anregungen und Hinweise mit in ihre Feuerwehren.