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Carola Porsch und ihre Retter trafen sich am Freitagabend wieder im Immenreuther Feuer-wehrgerätehaus. Noch ist die 25-jährige beim Gehen auf ihre Krücken angewiesen. „Ich bin knapp an einer Querschnittslähmung vorbeige-schrammt“, sagte die junge Frau ge-genüber unserer Zeitung und meinte: „Was die Feuerwehr geleistet hat war super“. Was und wie alles ge-schehen ist, daran kann sich Carola Porsch nicht erinnern, weder an den Unfall selbst noch an ihre Rettung als sie in der Unfallklinik in Mur-nau erstmals wieder zu Bewusstsein kam.
Die zwölf Retter, zehn Feuerwehr-männer, der Busfahrer und eine Mit-fahrerin, leisteten Vorbildliches, stellten Eigeninteressen hinten an. „Obwohl sie gut gekleidet auf einer Ausflugsfahrt waren, haben sie eine Stunde Zeitverzögerung in Kauf ge-nommen um zu helfen“, sagte bei der Auszeichnung der zwölf Retter der ehrenamtliche Geschäftsführer von der Arbeitsgemeinschaft „Kavalier der Straße“ unseres Medienhauses. Alois Lehner erinnerte: Die junge Frau kam auf der Staatsstraße 470 zwischen Weiden und Pressath auf Höhe der Ortschaft Brandweiher auf das Straßenpankette, geriet ins Schleudern und überschlug sich mit ihrem Opel Corsa die Straßenbö-schung hinunter. An einer Baumgrup-pe am Waldrand zerschellte das Au-to, blieb auf der Beifahrerseite liegen. Die unmittelbar zum Unfall gekommenen Retter entdeckten erst nach intensiven Suchen, dass die junge Dame im Fußraum des Beifah-rersitzes eingeklemmt war. Der Mo-tor lief noch. Die Unfallstelle wurde sofort abgesichert. Mit Hilfe des Bordwerkzeuges aus dem Bus die Batterie des Autos wegen Brandge-fahr abgeklemmt und der Motor abge-stellt. Nur mit Hilfe des Bordwerk-zeuges konnte die nicht ansprechba-re Fahrerin über den Kofferraum ge-rettet werden. Sie hatte einen O-berschenkelbruch, eine Lungenquet-schung und mehrere Wirbelbrüche. „Es war ein Wunder, dass sie aus dem Auto kam und nur durch das vor-sichtige Bergen konnte eine Lähmung vermieden werden. Ein Glück, dass befähigte Leute am Werk waren“, be-tonte Alois Lehner und zitierte den Notfallarzt, der den Ausgezeichne-ten professionelles Verhalten be-scheinigte, auch deshalb, weil die Verletzte gut versorgt über die Bö-schung zur Straßenfahrbahn gebracht wurde, wo sie der Rettungsdienst zum Abtransport ins Weidener Klini-kum übernahm. Von dort wurde sie in die Unfallklinik Murnau geflogen.
Auf Vorschlag der Polizei wurde das Dutzend Helfer ausgezeichnet. Lo-bend wurde darin weiter erwähnt, dass die Feuerwehr die Unfallstelle nach weiteren möglichen Opfern ab-suchte, die aus dem Auto geschleu-dert hätten sein können.
Alois Lehner sah in dem Verhalten der Reisegruppe eine nachahmungs-werte Tat, weil die Bereitschaft Hilfe zu leisten heute nicht mehr selbstverständlich ist. Es herrscht die Unkultur des Wegschauens, be-dauerte Lehner. Und so ist die Tu-gend der Kavaliere mehr den je ge-fragt. Die Feuerwehr hat spontan geholfen, zivile Courage bewiesen, Zeit geopfert.
Leiter der Kemnather Polizeiinspek-tion Erster Polizeihauptkommissar Bernhard Gleißner blickte kurz auf das Verhalten der Verkehrsteinneh-mer und fasste zusammen: Das Ver-hältnis zwischen den Kavalieren im Straßenverkehr und den motorisier-ten Rüpeln sollte umgekehrt sein.
Als ersten überreichten Alois Leh-ner und Bernhard Gleißner die von Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und dem Präsidenten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates Professor Manfred Bandmann unterzeichnete Ur-kunde für vorbildliches Verhalten im Straßenverkehr, verbunden mit Plakette und Anstecknadel, Bürger-meister Peter Merkl. Alois Lehner gratulierte dem Gemeindeoberhaupt zu seiner vorbildlichen und benei-denswerten Feuerwehr. Mit dem Rat-hauschef wurden Anne Wiedl, zweiter Kommandant Jürgen Busch, Dominic Hasmann, Jörg Neumann, Armin Scheidler, Jürgen Stauffer, Chris-topher Hörl, sowie Sebastian und Klaus König von der Feuerwehr sowie der Busfahrer Norbert Stahl aus Kulmain und Mitfahrerin Petra Götz ausgezeichnet.

Unser Bild zeigt die Retter mit Ca-rola Porsch. Die junge Dame kann wieder lachen, auch wenn sie noch auf Krücken angewiesen ist. Gegen-über ihren Rettern zeigte sie sich sehr dankbar.
v.l. sitzend: Anne Wiedl, Petra Götz, Carola Porsch, Sebastian Kö-nig und Maschinist Jörg Neumann.
Stehend v.l.: Christopher Hörl, A-lois Lehner, Bürgermeister Peter Merkl, zweiter Kommandant Jürgen Busch, Jürgen Stauffer, Dominic Hasmann, Armin Scheidler, Klaus Kö-nig, Busfahrer Norbert Stahl und EPHK Bernhard Gleißner.

 

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